Besondere Tage, alte Bauernregeln und Volksweisheiten aus Österreich

  1. Jänner
  2. Februar
  3. März
  4. April
  5. Mai
  6. Juni
  7. Juli
  8. August
  9. September
10. Oktober
11. November
12. Dezember

Jänner

  1. Jänner    Prosit Neujahr - hell und klar - gutes Jahr; Tag der           

                      Beschneidung des Herrn

                      Das alte Jahr atmet aus, das neue Jahr atmet ein.

  2. Jänner    Berchtoldstag (Schweiz)

  5. Jänner    Lichtbrauchnacht - Ende der 12 Raun-Nächte

  5. auf 6. J.  Perchtennacht, die 12. Raun-Nacht.

                     Perchta ist neben Nertha, Erka, Frigga, Freya und

                     "Holde Frauja" einer der Namen, den unsere Vorfahren

                      der sagenhaften Erdmutter gaben, sie ist auch heute

                      noch jedem Kind als Frau Holle bekannt. Ein Beweis

                      dafür, wieviel geistiger Schatz in der Bildsprache der

                      Märchen verborgen ist.

  6. Jänner    Das Fest der Heiligen vier Könige, Erscheinung des Herrn 

                      (Epiphaniasfest) - Heilige 4-Könige, symbolisieren die 4

                      Königspunkte des Jahreskreises. 20 - F M B Y - 17

                      13. Raun-Nacht

10. Jänner    Zu Willhelm Sonnenschein bringt viel Korn und Wein.

17. Jänner    Hl. Anton = OTH-AHN mit dem Goldborsten-Eber,

                      Schweinepatron, "Fackentoni", Tiersegnung, Fleischopfer

                      Am Antoniustag verlängert sich der Tag um einen Hirschsprung.

                      Schweineschlachtungen.

19. Jänner    Schwendtag: Hecken und Bäume auslichten

20. Jänner    Fabian und Sebastian, Pest- und Seuchenheiliger, Pestpfeile

                      Fabian und Sebastian lassen den Saft in die Bäume gehen.

22. Jänner    Vinzenz Sonnenschein, bringt viel Obst und Wein, bringt er aber

                      Wasserflut, ist´s für beide nicht so gut. "Vogelhochzeit"

25. Jänner    Pauli Bekehrung - Ist es zu Pauli Bekehrung hell und klar - gutes

                     Jahr; Pauli Regen - schlechter Segen.

27. Jänner    Schwendtag: Zwei Tage nach Pauli Bekehrung geschlagenes

                      Holz fault nicht bis auf den jüngsten Tag.

30. Jänner    Friert es nicht auf Valerius, im Märzen die Kälte kommen muss.

 

 

Das Jahr steht im Beginn,

zuviel trägst du im Sinn,

es fliehet schnell dahin.

Du singst und weinst und lachst,

schau, dass du viele glücklich machst!

 

 

In den ersten Januartagen geschlagenes Holz verwest nicht.

 

Wächst das Gras im Januar, so wächst es schlecht im ganzen Jahr.

 

Tanzen im Jänner die Mucken, muss der Bauer nach Futter gucken.

 

In den ersten Januartagen geschlagenes Holz verwest nicht.

 

Von allen Monaten im Jahr heißt der schlimmste Januar.

 

Januar, du grimmer Mann, frierst den Kessel auf dem Feuer an.

 

Je frostiger der Januar, um so freudiger das ganze Jahr.

 

Kommt der Frost im Jänner nicht, zeigt er erst im Mai sein Gesicht.

 

Werden die Tage länger, wird der Winter strenger.

 

Die Tür mit den drei Kreuz im Haus, schließt Unglück, Brand und Siechtum aus.

 

Zu Wilhelm (10. Jän.) Sonnenschein bringt viel Korn und Wein.

 

Sautone (17. Jän.) in jedem Fall behütet Rind und Fack im Stall.

Anton = OTH-AHN mit Goldborsteneber = Sonne. Am Antoniustag verlängert sich der Tag um einen Hirschensprung, Schweinepatron "Fackentone" (Schweineschlachtungen) - Dies ist ein besonderer Tag in Kl. St. Veit - Bezirk Völkermarkt. Hier wird während des Gottesdienstes an Antonius gedacht. Würste, Schinken, allererlei getrocknetes vom Schwein hängen auf einer Stange hoch über dem Altar.

 

Sebastian (20. Jän.) von Pfeilen wund, hält Mensch und Tier und Gras gesund.

 

Fabian und Sebastian lassen den Saft in die Bäume gahn.

 

Damit er nicht alleine sei, ruft Agnes (21.Jän.) das Getier herbei.

 

Ist zu Vinzenz (22. Jän.) Sonnenschein, bringt viel Obst und Wein, bringt er aber Wasserflut, ist´s für beide nicht so gut.

 

Ist es zu Pauli Bekehrung (25. Jän.) hell und klar - gutes Jahr; Pauli Regen - schlechter Segen.

 

Dem Nachbar hilf zu jeder Zeit, weil das dich keine Stund gereut.

 

Händ und Füß den Körper plag, dass Haus und Herz viel Segen trag!

 

 

Regnen, regnen, tropfazn,

die Bruman muss man tschopfazn.

Die Dirndlan kriegen die Turtn

und die Bruman die Rurtn.

Februar

  1. Februar   Lichtweihenacht; Brigitta - Noreya - Erdmutternacht

  2. Februar   Mariä Lichtmess - Das Wort Lichtmess leitet sich von dem

                       mittelhochdeutschen Wort "mezzen", das heißt Messen

                       der Schattenlänge, verkünden, ankündigen ab. Die

                       Sonne, das Licht kündigt sich an, wird stärker. Ehem.

                       Dienstbotenwechsel, Beginn des Bauernjahres

  3. Februar   Blasius - Der Tag erinnert an die Jugendweihe bei den Kelten,

                       an dem dem Jungmann der Torques, ein schmuckvoll ge-

                       stalteter Halsreifen, als äußeres Zeichen seiner Aufnahme

                       in den Männerstand verliehen wurde, vergleichbar mit

                       Firmung bzw. Konfirmation in heutiger Zeit. Die Amts-Kirche

                       verfremdete diesen Brauch zum Segen gegen Halsweh.

  5. Februar   Agathe, die Gute - Fruchtbarkeitsbrot für Mensch, Tier und

                       Feld. Sterbetag der hl. Hildegard

14. Februar   Valentinstag - Tag der Blumenspenden - Heiliger für fallendes

                       Weh

15. Februar   Siegfried - Der Drachentöter

24. Februar   Hl. Matthias

25. Februar   Faschingsamstag - "Weiberfasching" - Walpurga - Ende der

                       Winterruhe

26. Februar   Funkensonntag - Das Faschingtreiben ist die lustigste Zeit

                       mit vielen Bräuchen, in denen sich alte Fruchtbarkeitsfeste

                       erhalten haben. Fasching kommt von "vaseln" = fruchtbar

                       machen, neues Leben zeugen.

27. Februar   Rosenmontag - Närrisches Faschingstreiben, Welt verkehrt.

28. Februar   Faschingdienstag, Fasnacht - Maskenumzüge, Habergaß und

                       Schimmelreiter, Symbolgebäck: Krapfen, Brezen, die Fas-

                       nacht ist der Höhepunkt.

                       Aschermittwoch, Beginn der 40tägigen Fastenzeit.

29. Februar   "Schalttag"

 

 

 

Die Händ am Krug, voll Lustbarkeit,

ein Lied im Mund, zur gold´nen Gans,

verschied zur lustigen Faschingszeit,

der Bäckermeister Paulitsch Karl.

Schnell führt der Weg in die Ewigkeit.

 

 

Brigitta (1. Feb.) kündigt´s Frühjahr an, der Schneemann schmilzt zum Wassermann.

 

Gen Sterbefall und Blitzeinschlag die Lichtmesskerze brennen mag.

 

Hat man an Lichtmess (2. Februar) mit dem Wetter Glück, kommt der Winter noch einmal zurück. Geht an Lichtmess aber Regen nieder, bleibt der Winter fort und kehrt nicht wieder.

 

Wenn`s zu Lichtweih stürmt und schneit, ist der Frühling nicht mehr weit.

 

Bis Lichtmess kann man ein "Gutes Jahr" wünschen. Und bis Lichtmess kann der Weihnachtsbaum uns erfreuen, vorausgesetzt er nadelt nicht zu viel.

 

Ist´s an Lichtmess hell und rein, wird ein langer Winter sein; wenn es aber stürmt und schneit, ist der Frühling nicht mehr weit.

 

Blasius kuriert mit Wunderhemd rauhen Hals und Blasinstrument.

 

St. Agatha (5.Feb.) Sonnenschein, beschert viel Obst und Wein.

 

Ist es an Apollonia (9. Feb.) feucht, der Winter erst sehr spät entweicht.

 

St. Eulalia Sonnenschein, beschert viel Obst und Wein.

 

Gibt´s im Siegmond weiße Wälder, freuen sich Wiesen und Felder.

 

Liegt im Februar die Katze im Sonnenschein, muss sie im März untern Ofen rein.

 

Hat St. Peter (22. Februar) das Wetter schön, soll man Kohl und Erbsen säen.

 

Matheis bricht´s Eis, hat er keins, macht er eins.

 

Alle Monate im Jahr, brauchen nassen Februar.

 

Lässt sich im Februar Donner hören, kann man auf warmen Sommer schwören.

 

Fehlt im Februar der Regen, fehlt dem Gras und Korn der Segen.

 

Alle Monate im Jahr, brauchen nassen Februar.

 

Es stürmt und schneit sich tüchtig aus, sitz warm beim Ofen, bleib´zu Haus.

 

Besinn dich recht vermeid die Reis´, Matthias bricht gar bald das Eis.

 

Der Mensch zeigt grell sein Angesicht! Ach, ohne Maske wirkt das nicht!

 

In den letzten drei Februartagen geschlagenes Holz kommt nicht mehr, es fault sogar die Wurzel ab.

 

Richtholz schlagen, dass es nicht wurmt.

 

Werden die Tage länger, wird der Winter strenger.

 

Liegt im Februar die Katze im Sonnenschein, muss sie im März untern Ofen rein.

März

  1. März   Hl.  David - Aschermittwoch - Beginn der 40tägigen Fastenzeit

  3. März   Kunigund macht warm von unt´ und die Zwiebel rund.

  6. März   Fridolin, steigt der Saft in die Bäume, erwachen die Frühlingsträume.

  7. März   Regen am Siebten lässt Nachwinter befürchten.

  8. März   Wenn´s donnert um St. Cyprian, zieht man noch oft die Handschuh´an.

10. März   40 Märtyrer

12. März   Hl.  Gregor

17. März   Hl.  Gertraud, St. Patrick´s Day

19. März   Hl. Josef, Nährvater und Welt-Baumeister - Kärntner Landespatron

                 zur Frühlingsgleiche; Altes endet, Neues wendet! "Frühlingskönig"

Josefi 19. März steckt an Brand in die Erde. (d.h. der Boden taut)

20. März   Frühlingsgleiche

24. März   Brauchtümlicher Frühlingsbeginn.

25. März   Mariä Verkündigung

29. März   Sommerzeit, Uhr eine Stunde vorstellen.

 

 

Im März, da treibt die Erde neu, streif ab den Winterfrost;

Schlürf ein die Luft und atme frei, fass´ frischen Mut und Trost: Der Himmel wirft den Feuerkreis in jedem, der sich traurig weiß!

 

 

Ein Körnchen Märzstaub ist ein Königreich wert.

 

Am ersten März geschlagenes Holz brennt nicht.

 

Soviel Nebeltage im März, soviel Frosttage im Mai.

 

Im März und April davongekommen, heißt: dieses Jahr der Sens`entronnen.

 

März lieh sich vom April drei Tage, die geben allen Grund zur Klage:

Der erste bringt Graupeln, auch Schnee mitunter.

Der zweite schickt nur Regen herunter.

Am dritten folgt der Frost zuletzt.

Da frier`n die Vögel am Baume fest.

 

März, tamtaram, kommt als Löw´und geht als Lamm.

 

Wer dicke Erbsen und Möhren will essen, darf St. Gertrud (17. März) nicht vergessen.

 

Kunigund (3. März) macht warm von unt´ und die Zwiebel rund.

 

Fridolin (6. März) - Steigt der Saft in die Bäume, erwachen die Frühlingsträume.

 

Regen am Siebten, lässt Nachwinter befürchten.

 

Wenn´s donnert um St. Cyprian, zieht man noch oft die Handschuh an.

 

Wie die 40 Ritter das Wetter gestalten, so wird es noch 40 Tage halten.

 

In den 40 Ritter Tagen (bis 20.4.) Blitz, kündet arge Sommerhitz.

 

Gregor (12. März) zeigt dem Bauern an, dass im Feld er säen kann.

 

Mathilde (14. März) - Trockene Fasten verkündet gutes Jahr.

 

St. Gertraud (17. März) führt die Kuh zum Kraut, die Bienen zum Flug und das Ross zum Pflug.

 

Josefitag (19. März) - Altes endet, Neues wendet! Landespatron für Kärnten,

Steiermark und Tirol zur Frühlingsgleiche;

 

Wenn Tiburtis (21. März) schellt, grünt das Feld.

 

Wenn der März zum April wird, so wird der April zum März.

 

Maria Verkündigung (25. März) - Um Luzia herum, kommen die Schwalben wiederum.

 

Ist an Rupert (27. März) der Himmel rein, so wird er´s auch im Juni sein.

 

Wenn´s im Märzen taut und frostet, es der Saat das Leben kostet.

 

Das Leben aus dem Astwerk springt, der Föhn durch Herz und Galle dringt.

 

Und ziehn die Märtyrer gut vorbei, ertönt alsbald der Schwalben Schrei.

 

Der Bauer wirft mit sich´rer Hand den Samen aus, der hat Bestand.

 

Freya "Frühlingskönigin" Katharina, die reine Braut.

April

  1. April   Aprilschicken bis 12 Uhr - Neckbräuche

25. März   Palmsonntag - Palmbuschen: Fruchtbarkeitssymbol; der geweihte

                 Palmbuschen wird als Feldkreuz bzw. als Haussegen gegen Ge-

                 witter verwendet.

29. März   Gründonnerstag - Richterspruch des Ewigen, das Alte verlässt

                 durch das Grüne Tor die Welt.

30. März   Karfreitag - "Karma" - Osterratschen, Lärmbrauch, die Erde auf-

                 wecken - Karma = ewiges Stirb und Werde.

31. März   Karsamstag - Ende des Vegetationsjahres - Fleischweihe, Böller-

                 schießen, Lichtfeier, Auferstehung, ab 21 Uhr Abbrennen von

                 Osterfeuern.

 1. April    Ostersonntag - Das neue Vegetationsjahr beginnt. Auferstehung

                 in der Natur; Ostersingen, Eier = Fruchtbarkeitssymbol.

 2. April    Ostermontag - Felderbesuch, Tanzkränzchen

23. April   Hl. Georg - Weißer Sonntag - Kleinostersonntag, Erstkommunion,

                 Abbrennen von Osterfeuern, falls am Karsamstag dies wetter-

                 bedingt nicht möglich war.

24. April   Vigil (Nachtwache) des Hl. Markus

28. April   Dreinagelfreitag

                 Vierbergelauf in Kärnten - www.vierbergelauf.info

                 Beginn:  0 Uhr Magdalensberg = Helenenberg = HEL-Berg;

                                6 Uhr Ulrichsberg (Muttergöttin Noreya-Ysidi)

                              12 Uhr Veitsberg (Mittagsberg)

                              18 Uhr Lorenziberg,

                              symbolisieren die vier Königspunkte im Jahreslauf.

30. April   Walpurgisnacht = Hochzeitsnacht der jungfräulichen Mutter Erde

                 mit dem Sonnen-Aar. Hexennacht (Hägse = Hagedise, Haaghüterin),

                 Einsingen, Walpurgisfeuer, Vertreibung der Winterriesen.

 

 

April, er kennt nicht Maß und Ziel, tut doch immer was er will.

Wetterwendisch wie April ist auch der Mensch und sinnet viel,

wie dies und das zu ändern wär, April zeigt ihm die rechte Lehr:

Bei jedem Wetter halte Stand, so wächst du groß und wirst anerkannt,

und gibst dein Teil für Volk und Land!

 

 

Am 1. April schickt man den Esel wohin man will.

 

April, April, der macht was er will.

 

1. April - Guter Schwendtag: Stauden nur einmal einhacken notwendig.

 

April, April, du hältst bereit Regen und Sonne zu gleicher Zeit.

 

Bald trüb und rau, bald licht und mild, ist der April des Menschen Ebenbild.

 

Bläst April ein lautes Horn, ist´s ein Glück für Heu und Korn.

 

Bringt April gar hohe Flut, spült´s hinweg den Frosch samt Brut.

 

Mit Primeln gelb und Veilchen blau die Täler sich bedecken,

das Wiesenschaumkraut tupft die Au mit vielen weißen Flecken.

 

Ist Ambrosius (4. April) schön und rein, wird St. Florian (4. Mai) wilder sein.

 

Regen, Blitz wie Sonnenschein schüttet er auf Feld und Rain.

 

Kreszenzia (5. April) Sonnenschein, guter Wein.

 

Suppenkraut und Kopfsalat, Karpfen, Spargel, Blattspinat, Kitzfleisch, Erbsen, was dir frommt, sauber auf den Teller kommt.

 

Ist der April schön und rein, wird der Mai umso schlechter sein.

 

Zu Stanislaus (11. April) rollen die Kartoffel raus.

 

Tibertius (14. April) kommt mit Sang und Schall, kommen Kuckuck und Nachtigall.

 

Schnee im April gut düngen will.

 

April trocken und warm, macht des Bauern Hoffnung arm.

 

Ist April auch noch so gut, wischt er doch den Schnee vom Hut.

 

Auer-, Birk- und Trappenhuhn, knallt der Jäger lustig an.

 

Eibe, Buchsbaum, Kranawitt (Wacholder), Seuch und Übel rasch abzieht!

 

Ist zu Georg (23. April) das Korn so hoch, dass sich ein Rabe darin verstecken kann, so gibt es ein gutes Getreidejahr.

 

Ist´s vor Markus (25. April) warm, friert man nacher, dass Gott erbarm.

 

Auch Walpurgis (30. April) hat Namenstag, zu der andern harten Plag.

Mai

  1. Mai   Staatsfeiertag - Tag der Arbeit - Tag der Maienkönigin Freya

               Nertha = Mutter Erde in Blütenpracht (Hochzeitskleid),

               Maibaum = Fruchtbarkeitssymbol

               Freya zieht im Brautzug übers Land, nachdem die Winterriesen

               vertrieben worden sind.

  4. Mai   Florian - Blüten-, Wasser- und Feuerpatron; Umzüge und                                          Wallfahrten, Florianisingen.

14. Mai   Muttertag (zweiter Sonntag im Mai)

14. Mai   Bonifatius - Fällte die 1000jährige Donar-Eiche und erschütterte

               mit diesem Baumfrevel den Ahnenglauben der Germanen, da diese

               den heiligen Baum als Symbol für den lebenzeugenden Schöpf-

               ungsstrahl ansahen.

               Später, als er mit den gleichen Methoden die Friesen missionieren

               wollte, wurde er von diesen erschlagen, da half ihm dann auch nicht

               sein Bibelgott.

25. Mai  Christi Himmelfahrt - 10 Tage vor Pfingsten, 40 Tage nach Ostern;

              Engeltanz, Wetterlosbrauch; immer am "Donars-Tag" (Donnerstah),

              eine Erinnerung an die germanische Vorzeit.

 

 

"Ewig wandelnd in der Helle, nimmt die Sonne ihren Lauf.

Wenn des Schöpfers großes Werde, neu den ganzen Reichtum schafft,

gießt die Sonne auf die Erde ihre stärkste Formenkraft!"

 

 

Am 1. Mai schickt man den Esel um a Tschippale Hei.

 

Trockener Mai - Wehgeschrei;  feuchter Mai - bringt Glück herbei.

 

Hol die Sommerkleider nicht, eh´ der Mai ist außer Sicht.

 

Wer im Winter seinen Pelz weglegt, wird im Mai ihn dringend brauchen.

 

Werden die Schaf´im Mai geschoren, sind sie alle bald verloren.

 

Am Grünen Donnerstag im Mai

kocht die Bäurin ihren Brei

von neunerlei Kohlkräuterlein

sollt wider alle Krankheit sein.

 

Was brennt ums ganze Haus

und´s Haus verbrennt doch nit?

 

"familiarity breeds contempt" = zu viel Vertrautheit führt zur Geringschätzung (bezogen z.B. auf den Löwenzahn)

 

Wer die ersten drei Löwenzahnblüten verschluckt, die er im Frühling entdeckt, der bleibt das ganze Jahr gesund.

 

Mai kühl und nass, füllt dem Bauern Scheun und Fass.

 

Mai verregnet oder schön - die Bohnen wird man blühen seh´n.

 

Der Florian (4. Mai), der Florian, noch einen Schneehut setzen kann.

 

Nun fass ein Weib und heirat sie, in diesem Monat reut es nie.

 

Wenn die Eiche vor der Esche grünt, dann wird es viel regnen. Und wenn die Esche vor der Eiche grünt, dann wird es ein trockenes Jahr.

 

Regen im Mai, gibt für das ganze Jahr - Brot und Heu.

 

Wenn im Mai die Bienen schwärmen, so soll man vor Freude lärmen.

 

Die erste Liebe und der Mai, gehen selten ohne Frost vorbei.

 

12., 13., 14. Mai: 3 Eismänner

Ab 12. Mai: Pankrazi, Servazi, Bonifazi, sind drei frostige Bazi, und zum Schuss fehlt nie die kalte Sophie (15. Mai)

In Norddeutschland, in den Niederlanden und in der Schweiz gilt "St. Mamerz" als erster Eisheiliger.

Mamertus und Pankratius, und dahinter Servatius, sind gar gestrenge Herrn.

Der heilige Mamerz, der hat aus Eis ein Herz.

Mamerz, Servaz, Pankrazi, sind richtige Lumpazi.

 

Sophie muss vorüber sein, willst vor Frost du sicher sein.

 

Eismänner pochen auf ihre Kraft, die kalte Sofie Ordnung schafft.

 

Die Saaten sind schon aufgeweckt, die Glocken haben sie erschreckt.

 

Das Pferferl tönt, die Maienluft holt selbst die Toten aus der Gruft.

 

Maientau macht grüne Au. Maienfröste - unnütze Gäste.

 

Im Mai bis 22. Juni: Kiefer und Buche fällen, sie sind dann im Herbst trocken.

 

Jäh schwindet unterm Maienbaum Podagra und Fiebertraum.

 

Ist Urbani (25. Mai - Christi Himmelfahrt - Maria Magdalene) rein, gibt´s viel Korn und Wein. Tut der Urban weine, gibt´s der Trauben keine.

 

Kommt der Frost im Jänner nicht, zeigt er erst im Mai sein Gesicht.

 

Ist im Maien zartes Gras, gibt es Milch ohne Unterlass.

 

Ende Mai: Schafschur

 

Da, du Krähe, das ist dein; was ich stecke, das ist mein! (Brennnesselzweig in die Ecke des Feldes stecken - Bauernregel)

Juni

  4. Juni   Pfingstsonntag - Kranzelreiten,  Festkreis Pfingsten kommt von

                mundartl. "Fünfzigsten" (50 Tage nach Ostern). Die Jungfrau

                erkürt den Sieger als "Zeugungsberechtigten" und erlebt selbst

                das Wunder des Lebens in der Mutterwerdung - Hoher Frühling,

                Hoher Maien

  5. Juni   Pfingstmontag - Wettritt, Wettlauf zur hölzernen Brunnenjungfrau;

                Kufenstechen.

  6. Juni   Cyrill und Method - Missionare der ostgermanischen Völker, er-

                 fanden die glagolitische Kirchensprache. Diese Völker wurden von

                 den bereits missionierten Westvölkern verächtlich "Sclavoni" ge-

                 nannt, daraus entstand der Begriff "Slawen" daher fälschlich

                 "Slavenapostel". Cyrill und Method schufen die "Cyrill"-ische

                 Schrift und die "Sclavon"-ische Sprache, verursachten dadurch

                 die Spaltung Europas und in weiterer Folge verheerende Kriege,

                 die die Blüte der Jugend und die Eliten auf beiden Seiten dahin-

                 rafften.

  8. Juni   Medardustag - Regen am Medardustag verdirbt den ganzen Heuertrag.

11. Juni   Vatertag - 2. Sonntag im Juni - Dreifaltigkeitssonntag - Hl. Barnabas

                Radschlagen, Laubhüttenfest

15. Juni   Fronleichnam - Frohen Leibes Mutter Natur

15. Juni   Veitstag - Alter Sonnwendheiliger nach dem julianischen Kalender

                (10 Tage Verschiebung zum gregor. Kalender)

                Scheibenschlagen, Almauftrieb, Veitstanz

21. Juni   Sommersonnenwende - Sonnwendfeuer, die Sonne hat ihren

                 höchsten Stand - längster Tag, kürzeste Nacht

24. Juni   Zweiter Königspunkt im Jahresablauf - Ulrich = All-Herrscher,

                Brauchtümliche Sonnenwende in der Nacht vom 24. Juni (24 ist

                die heilige Zahl der Germanen); Königspunkt des Jahreslaufe;

                Teut, Zeus, Fathor, der höchste des Götterhimmels.

                Die Natur entfaltet nun bis zum 24. Juli ihren Vegetationshöchst-

                stand.

29. Juni   Hl. Peter und Paul

 

 

Er spielte nie einen Pagat, er wollte ihn spielen, es war zu spat.

Er hinterlässt Frau und Kind, die jetzt sehr in Sorge sind.

Dies war der Bauer Magnus Rist,

des Dorfes schlechtester Tarockist!

 

 

Regnet´s am Medardi-Tag (8. Juni), regnet´s 4 Wochen danach.

 

Mai verregnet, Juni heiß -  und das Jahr lohnt deinen Fleiß.

 

Juniregen bringt Segen.

 

Bleibt der Juni kühl, wird dem Bauer schwül.

 

Ist der Juni feucht und warm, wird der Bauer niemals arm.

 

Juni feucht und warm, macht den Bauer nicht arm.

 

An Diana (10. Juni) nicht Sonnenschein, bringt man das Korn nicht trocken rein.

 

St. Barnabas (Vatertag) mäh´das erste Gras.

 

Scheint St. Barnabas die Sonne, folgen eitel Freud und Wonne.

 

Wer auf Benno (16. Juni) baut, kriegt viel Flachs und Kraut.

 

Der Juni seine Pracht entfaltet und herrlich schmückt sich Feld und Wald.

 

Die Wiese prunkt mit ihrer Zier, sie fällt dahin wie Mensch und Tier.

 

Durch Schäferwolken aber bricht, der Auferstehung schönstes Licht!

 

Das Sonnenrad zu Tal sich dreht, der Sommer prachtvoll aufersteht.

 

Vor Sonnwend bitt´ um Regen, nachher kommt er ungelegen.

 

Vor Johannis keine Gerste man loben darf.

 

Das junge Paar springt durch die Glut, die Böller krachen, die Frucht wird gut!

 

Ist der Siebenschläfer nass, regnet´s weiter ohne Unterlass.

 

Um Peter und Paul (29. Juni) fallen die Kirschen ins Maul.

 

Was stinkt, das düngt! (Brennnesseljauche)

Juli

  2. Juli   Mariä Heimsuchung - "Unsere holde Frau geht über´s Gebirge"

               steht symbolhaft für das Überschreiten des Höhepunktes der

               Entfaltung in der Natur.

  4. Juli   Ulrich - Sonnwendheiliger, Quellenverehrung; Motiv des Riesen

               Ur mit seinem Sohn Siegfried auf der Schulter, beschützend den

               Strom des Lebens durchquerend; Siegfried der Sonnensohn.

15. Juli   Hl. Swithin

22. Juli   Maria Magdalena, Frau Hel

23. Juli   Brigitta, die bergende Erdmutter

23. Juli - 23. Aug. Hundstage (= HUNO´S TAGE) - Die Bauern legen auf die

                              Hundstage ein besonderes Augenmerk, denn von der

                              Wetterlage während der Hundstage hängt der Erfolg der

                              Ernte ab

24. Juli   Christof-Forus, KREYSS-TEUTH-FATHOR, Vater des zweiypoligen

               Sonnenreiches, Außenweltherrscher, Höchststand der Vegetation,

               Fahrzeugweihe

25. Juli   Christinentag (= KREYST-AHNIN), Spiegelbild zum Weihnachtsfest

26. Juli   Annatag - Anna = E-FA-AHNE, die Lebensanfacherin, siehe kelt.

               Pferdegöttin EPONIA, wurde später zu Europa.

               Rangeln; Bauernringen; Das Rangeln, heute noch in den Kärntner

               Nockbergen lebendig, ähnlich dem Judo, diente unter strenger

               Einhaltung von Regeln der Feststellung der Rangordnung ohne

               den Gegner zu verletzen oder gar zu töten.

31. Juli   Ignaz - Schnitterfest - Kelt. Lugnasad (Zusammenkunft)

Ende Juli, Anfang August: Kirchtage

Wenn die erste Ernte eingebracht ist, beginnt die Zeit der Kirchtage;

Kirchtagsspeisen: Mus, Reindling, Krapfen, Saure Suppe; Zechburschen, Zechmeister; "zechen" = "zegen" = Segen; Kirchtagsladen = Hofrecht (ofrihte); Kirchtagstanz, "Kirmess".

 

 

Die Überfuhr hielt das Gewicht nit aus,

Leut und Vieh wollten nach Haus.

Und wer dazu nit schwimmen kann,

den zieht die Tiefe mächtig an.

Das Wasser ist des Menschen Feind,

13 ersoffen, die trauende Gemeind!

 

 

Am 1. Juli geschlagenes Holz fault nicht.

 

Regen am Ulrichstag (4. Juli) macht Nüsse und Obst wurmstichig. Wenn´s am Urlichstag donnert, so fallen die Nüsse vom Baum.

 

Am 3. Juli hat die Erde den größten Abstand von der Sonne "Aphel".

 

Die Ernte ist in vollem Gang, der Bauer schaut zum Himmel bang.

 

6. und 7. Juli Stauden schief anhacken, dann verfault der Stock innerhalb eines Jahres.

 

Juli schön und klar, gibt ein schönes Bauernjahr.

 

Nur in der Juli-Glut wird Obst und Wein dir gut.

 

Tragen die Schafe Sonnenhüte, steh´n die Zwiebeln in voller Blüte.

 

Liegt im Salbeibusch ein Hund, bleibst du siebzig Jahr´ gesund.

 

Wächst im Garten Koriander, bleiben wir immer beieinander.

 

Wenn die Maus nicht schlafen kann, gib ihr Tee mit Baldrian.

 

Ist dein Nervenkleid zerschlissen, ruh dich aus und schlürf Melissen.

 

Träumst du nachts von Estragon, fährt der Schulbus dir davon.

 

Das Wetter vom Siebenbrüdertag (10. Juli), bis zum August nich nicht wenden mag.

 

11. Juli - Guter Schwendtag.

 

Juliregen nimmt den Erntesegen.

 

Wenn St. Swithin (15. Juli) Regen fällt, der Regen vierzig Tage hält; herrscht St. Swithin Trockenheit, bleibt es trocken lange Zeit.

 

Ist es an Alexi (17. Juli) klar, wird´s ein gutes Erntejahr.

 

Was Juli und August nicht braten, lässt der September ungeraten.

 

Am Margarethenabend (20. Juli) geschlagenes Holz zerkliebt nicht, egal ob der Mond zu- oder abnimmt. Bohrt man einen Baum bis an den Kern an, dörrt er ab.

 

Feuernacht Birgotha (23. Juli) - Beginn der Hunos-Tage

23. Juli - 23. August Hunos-Tage - Wie das Wetter, wenn der Hundstern aufgeht, so wird´s bleiben bis er untergeht.

 

Juli Sonnenbrand gut für Stadt und Land.

 

Und fällt kein Regen am Frauentag (24. Juli), wird reich belohnt ihm Müh und Plag.

 

Zu Kristoforus (25. Juli) auf die Schwaigen geh, besuch die Sennen, das Vieh beseh.

 

Den Toten bring am Annatag (26. Juli) ein Opfer dar, trägt reich das Jahr!

 

Annatag, Almkirtag, "Rangeln".

 

St. Anna vorbei, gehen die kühlen Morgen an.

 

Ist es hell auf Jakobstag (25. Juli), viel Früchte man sich versprechen mag.

 

Ein Bienenschwarm im Mai ist wert ein Fuder Heu,

Ein Bienenschwarm im Jun´ist wert ein fettes Huhn,

Jedoch der im Julei ist nicht `mal wert ein Ei.

 

Im Juli denke an die Roggenernte.

 

Vergönn dir auf dem Feld zum Trost ein wenig Scherz, Speck, Brot und Most!

 

Meidet nachts sein Weib der Bauer, war die Magd am Tage schlauer.

 

So wie Ignaz (31. Juli) stellt sich ein, wird der nächste Januar sein.

August

  5. August   Oswald - Heiratspatron; Oswaldikirchtag

10. August   Laurentius - Vom Laurentiustag heißt es, dass er der letzte

                     Zeitpunkt zum Rübenansetzen sei, denn sät man die Rüben

                     nach Laurentius, so wachsen sie nur noch in Schwänzen,

                     das heißt in dünnen, senkrechten Wurzeln.

15. August   Mariä Himmelfahrt - Großer Frauentag; Kräuterweihe, Frauen-

                     buschen, Almgang, Almsegnung, Schiffsprozessionen;

                     Almgang, Buttertragen, Almabtrieb auf die Niederalm zwischen

                     den Frauentagen (15.8. - 8.9.)

                     Der große Frauentag hat viele Bezeichnungen: Mariä Himmel-

                     fahrt, Kräuterfrauentag, Büschelfrauentag usw. Andere nannten

                     den Tag "Sichelhenke", weil ja nun die Sicheln nicht mehr ge-

                     braucht wurden.

                     Am großen Frauentag wird der werdenden Mütter gedacht und

                     besonderer Schutz der Gemeinschaft für die Frau gewährt. Der

                     Sage nach schnitt Liki, der Verneiner der göttlichen Welt,

                     der Kornmutter Sif heimlich ihre goldenen Haare ab, die bis dahin

                     als Kornfeld so herrlich wogten. Nun wurden Felder kahl und

                     der Wind wehte über die Stoppeln. Deshalb ließen früher die

                     Bauern einige Halme zur Ehre der Kornmutter stehen oder

                     brachten ihr einen Ährenstrauß aufs Feld, der in der Mitte

                     der Brache auf einem Stab aufgesteckt wurde. Weiters werden

                     am Großen Frauentag auch die Kräuter geehrt und geweiht.

                     Vor Sonnenaufgang sollte man jedoch mit dem Sammeln fertig

                     sein, weshalb in manchen Gegenden die Mädchen schon einen

                     Tag vorher am Abend damit beginnen. Die geweihten Kräuter-

                     büschel werden nicht nur im Haus aufbewahrt, sondern auch

                     im Stall zur Abwehr gegen Krankheiten und böse Geister

                     aufgehängt. Wenn auch anfänglich von 77 Kräutern die Rede

                     war, die zum "Wurzwisch" unumgänglich gehörten, so hat man

                     im Laufe der Zeit doch vereinfacht nur noch neun, fünfzehn oder

                     siebzehn Kräuter zusammengebunden. Die Weihe durfte übrigens

                     nur die "Oberdirn" des Hauses vornehmen, und die ließ sich ihre

                     Ehre nie nehmen.

                     Am Großen Frauentag finden Kräutersegnungen im ganzen Lande

                     statt (z.B. Selesen bei Brückl).

                     Seit der Sonnenwende nimmt der Tag wieder ab und der

                     astronomische Höhepunkt des Jahres ist überschritten. Doch

                     hochsommerliches Wetter bringt im "Frauendreißiger", wie die

                     Zeit zwischen 15. August und 12. September (Mariä Namen)

                     genannt wird, die Natur zur höchsten Entfaltung, so dass Heil-

                     und Gewürzkräuter in dieser Zeit ihre größte Kraft erreichen.

                     Daher erfolgt am großen Frauentag die Kräutersegnung.

23. August   Ende der Hundstage (23.7. - 23.8.) - An diesem Tag wissen die

                     Bauern, wie ihre Ernte beschaffen sein wird und können

                     planen für die Zeit der Stille in der kalten Jahreszeit.

24. August   Bartholomäus - Almgang, Buttertragen, Almabtrieb auf die

                     Niederalm zwischen den Frauentagen (15.8. - 8.9.)

 

 

 

Der Kassian hält´s Wetter an, des freut sich der Bauersmann.

Vom Baum die Frucht, vom Feld die Ähr, muss alles wandern, Gott zur Ehr. Der Sommer stürzt, der Herbst beginnt, der Wein fehlt noch, zu wenig Wind.

In den Glaskugeln am Lattenzaun, flimmert die Welt, wie Gold zu schaun!

 

 

 

Anfang August heiß, der Winter lang und weiß.

 

Weih der Hände Fleiß dein Feld,

So ist´s ums Haus und Vieh bestellt;

Trenn den Weizen von der Streu,

mach dich selbst von Fehlern frei!

 

Wenn´s heiß ist an Domenikus (8. Aug.), ein strenger Winter folgen muss.

 

Schöner Laurenzitag (10. Aug.), schönen Herbst man mag.

 

Laurenz schlägt den Störchen auf die Schwänz.

 

Nach Laurenzi wächst das Holz nicht, sondern zeitigt, Brennholz geschlägert und im Laub liegengelassen, kann noch im folgenden Winter geheizt werden.

 

Wie das Wetter ist an Kassian (13. Aug.), hält es viele Tage an.

 

Wer Rüben will, recht gut und zart, säe sie an Mariä Himmelfahrt. (15. August)

 

Um Mariä Himmelfahrt das wisse, fallen die ersten Nüsse.

 

Hyazinth (17. Aug.) besonderer Schendtag: Unerwünschtes Holz nur einmal

anhacken, dann fault die Wurzel ab.

 

19. Aug. - Im alten Schein geschlagenes Holz fault nicht.

 

Füllt St. Swithin auch noch so viel Regen, Bartholomäus wird alles trockenfegen.

 

Bartholomäustag zu aller Zeit, hält kalten Tau für uns bereit.

 

Ist der 24. August sonnig und klar, wird der Herbst gut in diesem Jahr.

 

Wie der Bartholomä-Tag sich hält, so ist der ganze Herbst bestellt.

 

Zum Bartholomäus verlieren die Wolken ihren Schäfer.

 

Bartholomä-Butter und an Bartholomäus zum ersten Malt Kartoffeln graben.

 

Der Tau ist dem August so not, wie jedermann sein täglich Brot.

 

Bleiben die Schwalben lange, sei vor dem Winter nicht bange.

 

Um die Zeit von Augustin (28. Aug.), geh´n die warmen Tage hin.

 

Der heilige Raimund (31. Aug.) treibt die Wetter aus.

 

Schutz vor Gartenschädlingen:

"Sprich, wie werd ich die Sperlinge los?, sagte der Gärtner. Und die Raupen dazu, ferner das Käfergeschlecht, Maulwurf, Erdfloh, Wespe, die Würmer, das Teufelsgezüchte? - Lass sie nur alle, so frisst einer den anderen auf!"

Goethe

 

Was ist das Schwerste von allen?

Was dir das Leichteste dünket:

mit den Augen zu sehen,

was vor den Augen dir liegt.                                                                        Goethe

September

  1. September   Ägidius - Bleiburger Wiesenmarkt; Freyung austragen.

Wie der Ägidi so der Herbst. Ägidi schean, kennan a paar Knecht gean - Ägidi spear, müssen a paar Knecht her!

  4. September   Rosalia - Pestheilige; Weihung der Heilquelle am Hemma-

                            berg. Rechtsdrehendes Heilwasser für Augenleiden, macht

                            auch das innere Auge wieder sehend.

  8. September   Mariä Geburt - Kleiner Frauentag; Almabtrieb auf die

                            Niederalm

13. September   Notburga - Heilige des Feierabends und der Arbeitsruhe;

                            Freisprechfeier der Lehrlinge.

21. September   Hl. Matthäus

23. September   Herbstgleiche - Hlg. Thekla und Helena

24. September   Rupert - Brauchtümlicher Herbstbeginn; 3. Königspunkt

                            im Jahreslauf; Landesfeiertrag in Salzburg;

                            Rupert = Wodan, der Ruhmesprächtige, Wanderer zwischen

                            Himmel und Erde; so wie die Sonne am Jahreskreuz des

                            Winters stirbt und nach diesem Durchgang wieder zu neuem

                            Leben erwacht, stirbt auch der irdische Leib, und erlebt im

                            Frühjahr eine neue Auferstehung: "Ewiges Stirb und

                            Werde".

23., 24., 25. September - Fest der Heiligen Thekla in Tarragona

                                          Der 24. Sept. als 3. Königspunkt, durch das

                                          "Silberne Tor" symbolisiert, weist im Brauchtum

                                          bemerkenswerte Persönlichkeiten auf. Helena,

                                          Rupert, am 25. Sept. Nikolaus und Michael

26. September   Kosmas und Damian, zünden die Lichter an.

29. September   Hl. Miachael oder Michaelistag - St. Veiter Wiesenmarkt,

                            Freyung austragen; Michaelibraten für die Handwerker,

                            Michaelifeuer, Michael = Toten- und Heerführer,

                            Schutzheiliger aller Deutschen.

                            "Michael tu um den Schwert, zäum auf dein Ross und zeuch

                            voran dem Heere. Es gilt die deutsche Ehre!" Sankt

                            Michael, salva nos.

                            Toten- und Seelenführer

In Tarragona in Spanien feiert man zu dieser Zeit ein heiteres und ausgelassenes Fest der "Heiligen Thekla" mit viel nächtlichem Feuerzauber, was an unsere "Barbara" erinnert, die Schutzpatronin der Bergleute.

Die Sonne sinkt zu diesem Datum von der lichten Oberwelt in die immer dunkler werdende Unter- = Innenwelt.

Diese Jahreshälfte wird in ganz Europa von einer "Mutterpersönlichkeit" dominiert, die unter verschiedensten Namen auftritt (Frau Hel, Frau Holle, Schwarze Madonna, Ahnfrau Tiotha, ital. Maria Sotto usw.).

Die neue Erkenntnis, die Kernmetapher dieses Mysteriums der Herbstgleiche aus dem "Vierkreys, dem Feyerkreys" erschlossen und dem Symetriegesetz entsprechend lautet: Wie zur Frühlingsgleiche - zum mondgebundenen Osterfest - die Übergabe von Fathor auf den Sohn stattfindet, so die Herbstgleiche ist nun das Spiegelbild davon und symbolisiert die Übergabe von Mutter auf Tochter, die in einem neuen Lebenskreys ebenfalls bald wieder zur Mutter wird und die 4 Heiligen Tore des Lebenskreyses durchschreiten wird.

Sie ist wie ihr männlicher Gespons, ja wie die gesamte Vegetation an das vierstrahlige Radkreuz gebunden im Sinne des ewigen

"Stirb und Werde". Altes endet, Junges wendet!

 

 

Die Schwalbe verlässt das traute Nest, der Garten bewirtet seine Gäst.

Der Acker voller Ähren bebt, der Wald in braunen Sonnen lebt.

Das Dorf, welch überirdisch Licht, der Mensch erhebt sein Angesicht:

Der Berg speit Feuergarben!

 

 

Ist es am 1. Sept. schön, wird´s bis zum Letzten so weitergehn.

 

Willst du Korn im Überfluss, so säe an Ägidius (1. Sept.).

 

September schön in den ersten Tagen, will den ganzen Herbst ansagen.

 

Rosalie (4. Sept.), Quellenheilige; Hemmaberg in Kärnten

 

Wie´s Wetter ist am Magnustag (6. Sept.), es vier Wochen bleiben mag.

 

Ist Regine (7. Sept.) warm und wonnig, bleibt das Wetter lange sonnig.

 

Mariä Geburt (8. Sept.) ist Abschluss des "Frauendreißigers", jene Tage, in der die Frauen die wirksamsten Heilkräuter sammelten, die sie für die Gesundheit der Haus- und Stallbewohner brauchten. Was nach diesen Tagen geerntet wird, hat nicht mehr die Feuerkraft in sich, die von einer Heilpflanze verlangt wird.

 

Mariä Geburt fliegen die Schalben furt.

 

Bringt St. Gorgon (10. Sept.) Regen, folgt ein Herbst auf bösen Wegen.

 

September warm und klar, verheißt ein gutes Jahr.

 

Notburga (13. Sept.); Heilige des Feierabends und der Arbeitsruh.

 

Ist´s hell am Kreuzerhöhungstag (14. Sept.), so folgt ein strenger Winter nach.

 

Ludmilla (16. Sept.), das fromme Kind, bringt Regen mit und Wind.

 

An Lamberti (18. Sept.) nimm Kartoffeln raus!

 

Trocken wird das Frühjahr sein, ist der Lambert klar und rein.

 

So viele Fröste, hieß es, wie man vor dem Matthäustag (21. Sept.) zählt, so viele werden dann auch im kommenden Mai folgen.

 

Matthäus, Sankt Matthä, bringst Kält´in unsre Näh´.

 

Wenn Matthäus weint statt lacht, er aus dem Weine oft Essig macht.

 

Bei schlimmem Wetter, Donner, Blitz, stell dich nicht unter Tannen, dem dies passiert, ist Huber Fritz, mit 26 Jahren schied er von dannen.

 

24. Sept. - 3. Königspunkt, Brauchtümliche Herbstgleiche;

                            Rupert, Landespatron von Salzburg

 

Kosmas und Damian (26. Sept.) zünden die Lichter wieder an.

 

Am Michaelitag (29. Sept.) werden in Mexiko kleine Kreuze aus Tagetes über die Haustüren und ins Auto gehängt, um böse Geister abzuwehren.

 

Ein Baum gepflanzt St. Michael (29. Sept.), der wächst von Stund an auf Befehl.

Ein Baum gepflanzt an Lichtmess erst - Sieh zu, wie du den wachsen lehrst.

 

Auf St. Michael beende die Saat, sonst wird es reichlich spat.

 

Deutscher Michel, tu um dein Schwert und zeuch voran dem Heere.

 

Was der August nicht kocht, wird der September nicht braten.

 

Scharren die Mäuse tief sich ein, wird´s ein harter Winter sein; doch viel härter noch, bauen die Ameisen noch.

 

September hat aufs Wetter acht, bis alle Früchte eingebracht.

 

Der September trocknet die Brunnen aus oder reißt die Brücken fort.

Oktober

2. Oktober   Schutzengelfest

3. Oktober   1990 Tag der deutschen Einheit - Teilvereinigung der DDR

                       zur BRD - Dem ging der Fall der Berliner Mauer vom

                       9. zum 10.11. 1989 voraus.

  9. Oktober   Erntedank - Umtragen und Weihe der Erntekrone, Schnitter-

                       zeug, Erntewagen, Viehweihe; Festumzüge der Trachtenfrauen

                       und der Bauern; Erntemahl, Abdruschtänze, Habergeiß,

                       Speisenweihe; "Ihr Völker der Erde, dies sei euch Gebot,

                       bewahret den Frieden und damit das Brot".

10. Oktober   Kärntner Gedenktag der Volksabstimmung 1920.

                       "Kärnten frei und ungeteilt."

                       Landesfeiertag in Kärnten

13. Oktober   Koloman (=SAL-MANE), Kolomonimarkt in Wolfsberg

18. Oktober   Hl. Lukas - Patron der Ärzte und Maler

20. Oktober   Wendelin - Hauptschutzheiliger für das Vieh; Viehweihe.

26. Oktober   Österreichischer Staatsfeiertag, Volkswandertag;

                       Jungmännerangelobung beim Bundesheer

28. Oktober   Simon- und Judastag - Patron der Pantoffelhelden

                       " Sie Mann, er Weib, sie haut, er schreit".

31. Oktober   Weltspartag; Wolfgang, Viehpatron, Fleischweihe

                       Reformationstag (Deutschland) - Feiertag der evangelischen

                       Protestanten

 

 

Im Keller das Obst, im Stadl das Heu,

die Äcker im Wind, die Ernte vorbei.

Gefüllt voll der Krug, der Tisch ladet reich,

das Dorf lebt in Lust, das Laub fällt samtweich.

Der Nebel schon braut, das Wild nun gejagt,

die Musi spielt auf, bis der Morgen tagt.

 

Da Roggen soll Fierling geben,

und da Waz a,

da Hofa soll zotat werdn - die Oxn recht schwer.

Mir a groaßes Stuck Wozan

und a Geld a.

 

 

Laubfall an Leodegar (2. Okt.), kündet ein fruchtbar Jahr an.

 

Schwendtag (3. Okt.), Holz schwenden, dass die Staude dürr wird.

 

Schwendtag (6. Okt.), wenn das Böse gut ist.

 

Im Oktober der Nebel viel, bringt der Winter Flockenspiel.

 

Eifersucht, das bringt kein Glück,

Verwirrt den Menschen, trübt den Blick.

Was nutzt das Messer, wenn´s der eine führt

Und der andere in der Lunge spürt;

Den Armen hat der Mond verführt:

Bartl Vischer, vulgo Fyrth.

 

Regnet´s an St. Dyonis (9. Okt.), so regnet´s den ganzen Winter g´wiss.

 

Burkhard (11. Okt.) Sonnenschein, schüttet Zucker in den Wein.

 

Kolomann (13. Okt.), SALMANE - Kolomonimärkte.

 

Zu Theres´(15. Okt.) ist Weinles´.

 

Auf St. Gall (16. Okt.) bleibt die Kuh im Stall.

 

Lukas (18. Okt.), besondere Schwendtag: Holz nur einmal anhacken, dann fault die Wurzel ab.

 

Am Lukas-Tag soll das Winterkorn schon gesät sein.

 

Ist im Oktober das Wetter hell, bringt es her den Winter schnell. Schneit es im Oktober gleich, wird der Winter weich.

 

Ursula (21. Oktober) bringt´s Kraut herein, sonst schneien Simon und Juda (28. Oktober) drein!

 

Am 1. März bewegt die Krähe den Sterz,

Am 1. April weiß sie schon, was sie will,

Am 1. Mai fliegt sie davon mit Geschrei.

Und erst wenn die Oktoberwinde wehn,

Ist sie dann wieder bei uns zu sehn.

 

Wenn´s Severin (23. Okt.) gefällt, brint er mit die erste Kält´.

 

Stirbt der Bauer im Oktober, braucht er im Winter keinen Pullover.

 

Bevor du Simon-Judas (28. Okt.) schaust, pflanze Bäume, schneide Kraut, denn die zwei führen oft Schnee herbei.

 

Ein guter Oktoberwind schüttelt von den Ästen Eicheln und Eckern, die Schweine zu mästen.

 

Im Oktober musst du düngen, soll das Feld dir Reichtum bringen.

 

An Wolfgang (31. Okt.) Regen verspricht ein Jahr voller Segen.

November

  1. November   Allerheiligen - Totengedenkfeiern; Kranzniederlegung;

                           Die Sonne stirbt den Kreuzestod am Jahreskreuz.

  2. November   Allerseelen - Früher Armenseelen-Striezel, Armenspende,

                           Totenmessen. (Evangelischer Feiertag)

                           Allerheiligen und Allerseelen sind den Verstorbenen ge-

                           widmet. Auf dem Land begnügt man sich vielerorts nicht

                           mit diesen beiden Tagen. Man feiert eine ganze

                           "Seelenwoche", die zugleich eine Art Verwandtentreffen

                           darstellt.

                           Wie nach altem Glauben die Toten, so kommen auch die

                           Lebenden zu Beginn des Winters gene in ihr Heimat-

                           dorf. Gemeinsam zieht man in stillen Prozessionen auf den

                           Friedhof, um mit Wachslichtern in der Hand die Ahnen zu

                           besuchen. Schon am Allerheiligentage mittags geht das

                           "Seelenläuten" an, das die armen Seelen frei werden lässt.

                           In endlos langen Zügen kehren die Toten, die Kinder voran,

                           über die Felder schwebend und mit dem Wind tanzend in

                           ihre alten Wohnungen zurück. Und die Lebenden sind

                           darauf vorbereitet.

                           Man bereitet Trank und Speisen zu und heizt in der Nacht

                           die Stube kräftig ein, damit sich die Toten von ihrer

                           "kalten Pein" aufwärmen können. Seelenwecken und

                           Seelenzöpfe werden von den Lebenden gegessen und

                           einige Schmalznudeln für die armen Seelen ins Feuer

                           geworfen. Man lebt halb ängstlich, halb in liebender

                           Verehrung mit den Toten, bis die Glocken am Morgen

                           nach Allerseelen zum Abschied läuten.

  3. November   Hubertus - Jagdheiliger; Jagdmesse; Odin der große Jäger.

                           Das Sternbild "ORION" = THY-OTH-AHN erscheint am Nacht-

                           himmel. (steht im Opposition zur Sonne)

  6. November   Leonhard - Eisen- und Viehpatron, Opfergaben; Ketten-

                           kirchen, Leonhardifiguren aus Eisen.

  9. November   1989 - Fall der Berliner Mauer

11. November   Martin = Odin. Sein Mantel ist der Sternenhimmel, König und

                           Bettler teilen sich ihn. Schimmelreiter. Martinigansl; altes

                           Ernteschlachtfest; ehemals Zinstag für die Bauern.

                           Um 11:11 Uhr brauchtümlicher Faschingsbeginn; Ausgraben

                           des Hoppediz (eine fiktive Figur des Düsseldorfer

                           Karnevals).

                           Martin und Michaelistag - Zu Martini feiern wir, so wie an

                           Michaeli, das große Ernteschlachtfest. Der heilige Martin

                           teilte seinen Mantel mit einem Schwert entzwei und gab die

                           Hälfte einem Bettler.

                           Der tiefere Sinn dieses Festtages ist aber Odin, der

                           Schimmelreiter, der mit seinem Mantel die diesseitige als

                           auch die jenseitige Welt bedeckt. Man gedenkt der Sonne,

                           die gerade ihren Weg durch die Unterwelt durchschreitet.

                           In Kürbissen werden von Kindern furchterregende

                           Gesichter geschnitten und mit Kerzen beleuchtet. Damit

                           zogen die Kinder dann von Haus zu Haus und erbettelten

                           mit sogenannten Heische-Versen ihre "Martinswecken".

                           In vielen Regionen Deutschlands, Österreichs, der Schweiz

                           sowie in Südtirol und Oberschlesien sind Umzüge zum

                           Martinstag üblich. Bei den Umzügen ziehen Kinder zum

                           Gedenken mit Laternen durch die Straßen der Dörfer und

                           Städte. Begleitet werden sie Häufig von einem auf einem

                           Schimmel sitzenden und als römischer Soldat verkleideten

                           Reiter, der mit einem roten Mantel = Symbol für die Innen-

                           welt, den Heiligen Martin darstellt. Die Außenseite von

                           Odins Mantel, das Firmament, ist dagegen blau.

13. November   Volkstrauersonntag (Deutschland)

15. November   Leopold - Landespatron von Ober- und Niederösterreich

16. November   Buß- und Bettag (Deutschland) - "Solidarische Schicksals-

                           gemeinschaft der Lebenden, der Toten und der

                           Ungeborenen!" (Feiertag in Sachsen)

19. November   Elisabeth - Volkstrauertag (Deutschland)

22. November   Hl. Cäcilia - Buß- und Bettag (Deutschland)

                           "Solidarische Schicksalsgemeinschaft der Lebenden, der

                           Toten und der Ungeborenen!" (Feiertag in Sachsen)

25. November   Kathrein - Kathrein stellt den Tanz ein; Volkstanzfeste;

                           Kathreinfeste; Kitzernudel = Kathrein-Radgebäck; Beginn

                           der Zeugungspause der Germanen bis 2.2.

26. November   Totensonntag (Deutschland)

                           "Deine Ewigkeit sind Deine Toten, wer seine Toten vergisst,

                           verliert die Ewigkeit!"

30. November   Hl. Andreas - Andreasnacht

                           Lostag Liebeszauber "Bettstattltreten"

 

 

Vergiss der armen Toten nicht, zünd ihnen an ein starkes Licht.

Leonhardi musst du Kerzen weihen, er wird das Vieh dir gut betreun.

St. Martin auf dem Schimmel reit, ihr fetten Gäns, ihr tut mir leid.

Orakelei und Zaubermacht wächst schwarz in der Andreasnacht.

Der Nebel lauert in dem Wald, nur Schafe blöcken auf der Halt!

 

 

Wie bitter ist es in der Welt, wenn man allein und unbestellt

das Grab und ganz und gar verlassen. Jeder auf der staub´gen Straßen,

bei reichem Tisch und kargem Haus, verdient ein Licht, einen Blumenstrauß.

Schau tief nach innen jetzt hinein, der Winter mög´dir gnädig sein!

 

 

Baumblüt´ im November gar, noch nie ein gutes Zeichen war.

 

Wie´s Wetter an Leonhardi (6. Nov.) ist, bleibt´s bis Weihnacht gewiss.

 

November kalt und klar, wird mild und trüb der Januar.

 

Je mehr Schnee im November fällt, umso fruchtbarer ist´s fürs Feld.

 

Kommt November-Sturm an Bord, lass die Schiffe all´im Port.

 

Friern die Enten im November auf dem Eise fest, wird der Winter zahm und lahm den ganzen Rest.

 

Der heilige Leopold (15. Nov.) ist dem Altweibersommer hold.

 

Auf warmen Herbst folgt meist ein kalter Winter.

 

Wenn es vor Klementi (23. Nov.) gefriert, geht es nach Klementi wieder auf.

 

Schafft St. Kathrein (25. Nov.) vor Frost sich Schutz, so watet man lange draußen im Schmutz.

 

Kathrein stellt den Tanz ein!

 

Wenn die Eiche noch ihr Laub behält, gibt´s im Winter strenge Kält.

 

Andreas (30. Nov.) Liebeszauber; Losbrauchtum; Bettstattltreten.

 

Andrä bringt Schnee, tut den Saaten weh.

Dezember

Advent, Advent

ein LIchtlein brennt.

Erst ein, dann zwei,

dann drei, dann vier,

dann steht das Christkind vor der Tür.

  1. Advent = Oth-Wend-Sonntag

  4. Dezember   Hl. Barbara - Nach einer alten Tradition schneidet man am

                           Barbaratag Zweige von einem Obstbaum, meist von einem

                           Kirschbaum, einem Apfelbaum oder einer Forsythie und

                           stellt sie in Wasser. Diese Barbarazweige, in den Alpen auch

                           Barbarabaum, sollen bis zum Heiligen Abend blühen und

                           in der kalten und düsteren Winterzeit ein wenig Licht in die

                           Wohnung bringen.

  5. Dezember   Krampusabend - Perchtenabend; Knecht Ruprecht = Wotan

                           der Ruhmesprächtige, Wuotan Ruoberat, besucht die Kinder

                           dieser Welt und beschenkt sie mit Äpfel und Nüssen.

                           Für viele Kinder immer wieder die Aussicht auf viel Süßig-

                           keiten, hat dieser Brauch einen besonders alten Sinn, der im

                           Maskenbrauchtum tief verwurzelt ist. Es ist Odin, der in

                           Verkleidung auf die Erde kommt und die Kinder fragt:

                           "Ward ihr auch artig?", im Sinne von artgemäß. Dabei

                           symbolisiert der Nikolo und der Krampus wieder die zwei

                           Pole "Gut" und "Böse", "Hell" und "Dunkel", die Einheit

                           in der Zweipoligkeit.

                           Perchta = Nertha = die bergende Erdmutter

  6. Dezember   Nikolo - Nikolomarkt, Nikolorute = Lebenssymbol, Nikolo mit

                           Bartl = gut-böse, hell-dunkel, Gleichnis für Zweipoligkeit

                           allen Lebens.

  8. Dezember   Maria Empfängnis - In der inneren Welt wird die Natur neu

                           belebt. "Frauentag"; "Erste Raun-Nacht" von den Zwölfen,

                           + der Einen, symbolisiert die 13 Mondmonate des alten

                           Jahres.

10. Dezember   Herbert - 2. Advent = Oth- Wend-Sonntag

13. Dezember   Luzientag - Luzia, die Lichtbringerin, die heilige und holde                            Frau. Alte Winter-Sonnwend-Heilige

                           (Jul. Kal. + 10 Tage = 23. 12.)

17. Dezember   Lazarus - 3. Advent = Oth-Wend-Sonntag

20. Dezember   Thomas - Thor treibt mit senem Hammer das Jahr aus-

                           einander, 3 Tage Verharrung

21. Dezember   Winter-Sonnenwende - Die Tage werden wieder länger:

                           Geburt der Sonne, des Lichts symbolisiert durch das

                           Kindlein in der Krippe.

24. Dezember   Heiliger Abend, Mutternacht - Stille, heilige Nacht der vier

                           geweihten Nächte; Krippe, Turmblasen, Mette, Familien-

                           beschenkung, Gräberschmuck, 4. KÖNIGSPAAR-PUNKT des

                           Jahres.

                           Der Heilige Abend ist die höchste Feiernacht der    Germanen.

                           Nicht umsonst fällt Weihnachten mit der brauchtümlichen

                           Wintersonnenwende zusammen. Es ist dies die Wiedergeburt

                           des Lichtes. Von nun an werden die Tage wieder länger.

                           Ein geheimnisvoller Zauber liegt in der Luft und man erzählt

                           sich, dass in der Heiligen Nacht, genau zu Mitternacht, die

                           Tiere reden können und dem Menschen Botschaften aus

                           der Anderswelt mitteilen.

25. Dezember   1. Weihnachtstag/Christtag

26. Dezember   Stephanitag - Pferdepatron, Stephanikränzchen, Wasser-,

                          Salz- und Pferdeweihe; Umritt-Brauchtum; früher Dienst-

                          botenwechsel; Schimmelreiter; "STAB-AHN" = Lanzengott,

                          seine Sonnenstrahlen wecken die Erde auf.

27. Dezember   Johannes - Weinweihe, Johannissegen.

28. Dezember   Unschuldiger Kindertag

                          Zweigsegen, "Frisch und G´sund"-schlagen.

29. Dezember   Hl. Thomas

31. Dezember   Silvester, Jahreswende

                          Turmblasen, Bleigießen, Räuchern.

                          Unsere Vorfahren, bei denen Götterverehrung und Feste

                          im engen Zusammenhang mit dem Wechsel der         Jahreszeiten

                          standen, beendeten ihr Sonnenjahr und den Festkreis der

                          geweihten Nächte mit der Pferdeweihe am Stephanitag.

                          In dieser Wendezeit stieg All-Vater Wodan (Odin) zur

                          Menschenwelt herab und hielt dabei einen segnenden

                          Umhang durch Dörfer und Fluren. Man tanzte, war fröhlich

                          und hielt festliche Gelage, bei denen vor allem das Schwein

                          eine Rolle spielte. Diese 11 Tage der "Sonnenerweckung"

                          endeten am 4-Königstag = Alter Neujahrstag.

                          Der "Jul-Eber" als Sonnensymbol hat sich bis heute sein

                          Andenken bewahrt, und vielfach schenken sich die

                          Menschen kleine Schweinchen aus Marzipan als Glücks-

                          bringer.

                          Die Amts-Kirche legte im Jahre 813 Silvester auf den

                          31. Dezember fest und den 1. Januar als Tag der

                          Beschneidung des Herrn Jesus.

                                   

 

Der Barbarazweig im Kruge steht, das Jahr so rasch zu Ende geht.

Am Heiligen Abend schlaf auf Stroh, so werden die armen Seelen froh.

Fürs Vieh sei Futter g´nug im Haus, sonst richten sie dich böse aus.

Die Magd vor dem Spiegel steht, St. Thomas ihr den Mann verrät.

Die Kinder binden die Ruten hart, es tut auch gut verkehrte Art!

 

 

Im Dezember schließ die Rechnung ab, wieviel auf Soll, wieviel auf Hab?

Und öffne Haus und Türen weit, lass die müden Wandrer ein.

Kalt ist´s draußen in der Winterszeit - so wird die Rechnung richtig sein.

 

 

Auf Barbara (4. Dez.) die Sonne weicht, auf Luzia  (13. Dez.) sie wieder herschleicht.

 

Dezember kalt mit Schnee, gibt Korn auf jeder Höh!

 

Einmal im Jahr ist Weihnachtszeit, drum tanz und spring vor Fröhlichkeit. Wenn Weihnachten gewesen ist, kommt´s wieder erst in Jahresfrist.

 

Im Dezember halt dich warm - und bleib im Bett.

 

Grüne Weihnacht füllt den Friedhof.

 

An Luzia (13. Dez.) ist der Morgen dem Abend nah.

 

Dezember ohne Schnee, tut erst im Märzen weh.

 

Ist Lazar (17. Dez.) nackt und klar, wird´s ein gelinder Februar.

 

17., 18., 19. Dezember: Christbaum holen, dass die Nadeln nicht abfallen.

 

Thomasnacht (20. Dez.) - Die 13. Raun-Nacht des alten Jahres. Thor treibt mit seinem Hammer das Jahr auseinander.

 

Frisch und xund, frisch und xund, a glückliches neix Joa. Nix klunzen, nix klogn, bis i wida kum schlogn. Da Roggn soll Fierling gebn und da Waz a, da Hofa soll zottat sein und die Sau schwa!

 

Wer sein Holz um Christmett´fällt, dem sein Haus wohl zehnfach hält. Um Fabian und Sebastian fängt der Saft zu fließen an.

 

Ist Silvester hell und klar, ist am nächsten Tag bestimmt Neujahr.